Hinrich Lühmann

Warum psychoanalytische Gesellung?

Seit den frühen Jahren der Berliner Lacan-Gruppierungen dabei, beschäftigte mich wie viele andere in unseren "Gesellungen" die Frage, was eigentlich Psychoanalytiker verbindet, ob und warum überhaupt sie sich in Gesellschaften organisieren sollten. Schon damals wurde mir zum wichtigsten Kriterium einer Zusammenarbeit: der "Stil". 1991 habe ich in einer Intervention schlichte Fragen gestellt und kam zu sehr schlichten Antworten. Die damals berührten Fragen haben mich dann begleitet. Ich will sie nicht "hellsichtig" nennen, das gäbe ihnen mehr Gewicht, als diesem theoriefreien Impromptu zukommt. Es ist aber so, dass ich sie mir auch in den folgenden Jahren nicht beantworten konnte und mich auch deshalb zwei Jahrzehnte später von den psychoanalytischen Vereinigungen getrennt habe - weil mir "Stil" und Bonzentum der Funktionäre (für Insider: vorausgesagt von Lutz Michael Mai) nicht mehr behagten. Vereins- und Gesinnungspolitik hatten sich durchgesetzt. Ich ziehe es vor, Politik dort zu machen, wo sie hingehört: in der Politik.

Intervention 1991.pdf
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Hinweis: Dieselbe Thematik habe ich dann "gründlicher" 2009 in einem Aufsatz unter dem Titel "ORTHE DOXA" entwickelt. Der Text ist zu erreichen über die Navigationsleiste am linken Rand im Kapitel "Psychoanalytisches".